Wer gründet, braucht Kapital. Was sich wie eine Binsenweisheit anhört, ist für viele Gründungswillige mitunter ein echtes Problem.
331.000 Existenzgründungen gab es laut Institut für Mittelstandsforschung im Jahr 2020 in der Bundesrepublik. Diese Zahl stieg im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um weitere 4,3 %, so das Institut, das im April endgültige Daten für das vergangene Jahr vorlegen will. Nicht alle dieser Gründungen konnten durch ein ausreichendes Eigenkapital finanziert werden. Das Dilemma: Am Anfang stehen hohen Investitionen nur geringe Umsätze und häufig kein Gewinn gegenüber. Wer da keinen langen Atem in Form von Rücklagen hat, kommt schnell in eine Schieflage.
Viele der Gründerinnen und Gründer gehen in dieser Situation zu ihrer Hausbank. Eigentlich kein schlechter Schritt, aber die Bank verlangt natürlich eine entsprechende Bonität, bevor sie einen Kredit vergibt. Das heißt viel Papierkram, lange Prüfungszeiten und immer auch die Gefahr einer abschlägigen Antwort, denn Start-ups haben häufig noch keine Sicherheiten vorzuweisen.
So ist es kein Wunder, dass sich in den letzten Jahren der Pfandkredit in der Gründerszene zu einer Art Geheimtipp entwickelt hat, und das aus mehreren Gründen:
Reine Sachhaftung. Im Gegensatz zum Bankkredit haftet nicht die Person, sondern das Pfand. Der Wertgegenstand wird zur geforderten Sicherheit, eine Verschuldung ist somit ausgeschlossen. Schön, wenn man den Traum von der Selbstständigkeit nicht gleich mit Schulden beginnen muss.
Keine SCHUFA. Wenn die Sache haftet, ist natürlich auch keine Bonitätsprüfung in Form einer SCHUFA-Abfrage notwendig. Ebenso wenig erfolgt ein SCHUFA-Eintrag bei der Vergabe eines Pfandkredits. Das ist wichtig für Start-ups, die mehrere Kredite benötigen, da ihnen mit einem Pfandkredit nicht der Weg zu einem zusätzlichen Bankkredit erschwert wird.
Keine Vorfälligkeitsentschädigung. Entgegen mancher Meinung freut sich die Bank nicht unbedingt über eine vorzeitige Tilgung, denn sie erleidet dabei oft einen Margenschaden, den sie an ihre Kundschaft in Form einer so genannten Vorfälligkeitsentschädigung weitergibt. Da ein Pfandkredit nicht fristenkongruent gegenfinanziert wird, ist eine solche Entschädigung hier ausgeschlossen. Das heißt konkret: Läuft das Geschäft besser als erwartet, entstehen keine zusätzlichen Kosten durch einen laufenden Kredit, den man eigentlich nicht mehr braucht.
Transparente Kosten. Das Leihamt Mannheim hat eine übersichtliche Zins- und Gebührenstruktur. Ab Pfandkrediten in Höhe von 10.000 € und beim Vario-Pfand fallen keine Zinsen mehr an. Unsere vollständige Entgeltordnung können Sie sich hier als PDF ansehen.
Fazit: Wer heute ans Gründen denkt und sich mit der Finanzierung schwertut, sollte einen Blick auf mögliche Wertgegenstände in seinem Besitz werfen: Gold, Schmuck, Uhren und vieles mehr stehen auf der Liste beleihbarer Gegenstände. Im Zweifelsfall einfach mal im Leihamt vorbeikommen und ein mögliches Pfand mitbringen: Wertbestimmung und Darlehensangebot sind kostenlos.
Autor: Stephan Kirchner