Schmuckschätzung im Leihamt | Foto: Axel Heiter
Aufgrund des hohen Goldpreises denken derzeit viele Menschen darüber nach, ihr Gold zu verkaufen. Dabei lauern viele Fallen. Der Goldverkauf kann nur dann lukrativ sein, wenn Sie gut vorbereitet sind. Unsere Checkliste führt Sie Schritt für Schritt durch den gesamten Prozess, damit Sie den besten Preis erzielen und unseriöse Angebote vermeiden.
Bevor Sie verkaufen, sollten Sie genau wissen, welches Gold Sie besitzen. Sortieren Sie Münzen, Barren und Schmuck getrennt und prüfen Sie, ob Prägungen oder Zertifikate vorhanden sind. Wenn Sie Gold geerbt haben, klären Sie, ob es dazu Kaufbelege oder andere Dokumente gibt. Ein genauer Überblick hilft Ihnen, fundierte Entscheidungen zu treffen.
Der Goldpreis schwankt täglich, da Gold an der Börse gehandelt wird. Bevor Sie verkaufen, sollten Sie sich über den aktuellen Goldpreis informieren, zum Beispiel mit unserem Goldrechner. So können Sie besser einschätzen, ob das Angebot eines Händlers fair ist.
Nicht jeder Händler kauft jede Form von Gold. Während Münzen und Barren meist problemlos verkauft werden können, gelten für Schmuck, Zahngold oder Bruchgold oft besondere Bedingungen. Erkundigen Sie sich vorab, welcher Händler für Ihre Goldart am besten geeignet ist.
Der Wert Ihres Goldes hängt vom Feingehalt ab, der in Promille angegeben wird (z. B. 999 für Feingold oder 585 für 14 Karat Gold). Bei Münzen und Barren ist dieser meist eingeprägt. Schmuckstücke tragen oft eine kleine Prägung (z. B. „750“ für 18 Karat).
Der Ankaufspreis richtet sich nach dem Feingoldgewicht. Verwenden Sie eine genaue Waage, um das Gesamtgewicht zu ermitteln. Wenn Sie Ihr Gold bei einem Händler wiegen lassen, achten Sie darauf, dass Ihr Gold in Ihrer Gegenwart gewogen wird und der Händler transparente Berechnungsmethoden verwendet. Bei Schmuck mit Edelsteinen wird oft nur der Goldanteil bewertet.
Es gibt verschiedene Verkaufsstellen: Banken, Edelmetallhändler, Juweliere, Online-Ankäufer oder unser Leihamt. Nicht alle bieten gleich gute Konditionen. Holen Sie mehrere Angebote ein und achten Sie darauf, dass der Händler Ihnen nachvollziehbar erklärt, wie der Ankaufspreis berechnet wird.
Bevorzugen Sie etablierte Händler mit guten Bewertungen. Ein vertrauenswürdiger Goldankäufer sollte Ihnen einen schriftlichen Beleg mit allen relevanten Details (Gewicht, Feingehalt, Preis) ausstellen. Seien Sie skeptisch bei Angeboten, die deutlich unter dem aktuellen Marktwert liegen, oder bei Händlern, die Druck ausüben.
Einige Händler verlangen Gebühren für die Analyse, das Wiegen oder die Weiterverarbeitung. Erfragen Sie vorab alle anfallenden Kosten, damit Sie keine unangenehmen Überraschungen erleben.
Beim Verkauf von physischem Gold fällt in Deutschland keine Umsatzsteuer an. Verkaufen Sie Gold jedoch innerhalb eines Jahres nach dem Kauf mit Gewinn, kann dieser steuerpflichtig sein (Spekulationsfrist nach § 23 EStG). Bei geerbtem Gold gilt diese Frist nicht, da es auf den Zeitpunkt des Erwerbs durch den Erblasser ankommt.
Lassen Sie sich eine Quittung mit detaillierten Angaben zum Gewicht, Feingehalt und erzielten Preis ausstellen. Bewahren Sie diese Unterlagen gut auf – insbesondere, wenn Sie den Verkauf später steuerlich nachweisen müssen.
Lassen Sie sich das Geld vorzugsweise per Banküberweisung auszahlen, insbesondere bei größeren Beträgen. Barzahlungen können unsicher sein und erschweren die Nachvollziehbarkeit des Verkaufs.
Verkaufen Sie nicht unter Druck. Beobachten Sie die Marktentwicklung und warten Sie ggf. auf einen günstigen Zeitpunkt, um einen besseren Erlös zu erzielen.
Mit dieser Checkliste sind Sie bestens vorbereitet, um Ihr Gold sicher und zum bestmöglichen Preis zu verkaufen.
Und noch ein Tipp: Beim Leihamt können Sie Ihr Gold nicht nur beleihen, sondern auch direkt verkaufen – transparent, seriös und zu fairen Konditionen. Als öffentlich-rechtliche Anstalt steht das Leihamt für Sicherheit, klare Abläufe und marktgerechte Preise.